Sparen, Investieren und der Traum von der Rente mit 40 ist einer der Trendthemen auf allen YouTube Kanälen und Plattformen, die sich in irgendeiner Weise mit Finanzen beschäftigen. Es fallen dabei oft Begriffe wie EFTs, Fonds, Kryptowährung, Immobilienanlagen etc.
Was für Experten in diesem Bereich als selbstverständlich erscheint, ist für viele Menschen eher unklar. Umfragen zufolge haben heutzutage viele Menschen nur wenig Verständnis für Finanzen. Das betrifft alle Bevölkerungsschichten sowohl in fortgeschrittenen Volkswirtschaften als auch in wirtschaftlich aufstrebenden oder sich entwickelnden Volkswirtschaften. Obwohl die finanzielle Bildung mit dem Bildungs- und Einkommensniveau variieren kann, zeigen Untersuchungen, dass hochgebildete Menschen mit hohem Einkommen in Finanzfragen genauso unwissend sein können, wie weniger gebildete Verbraucher mit niedrigem Einkommen.
Das mangelnde Finanzverständnis ist wahrscheinlich der Grund dafür, warum viele mit dem Sparen und Investieren Probleme haben, und allzu oft in den roten Zahlen sind. Gleichzeitig werden finanzielle Entscheidungen immer schwieriger, weshalb frühe finanzielle Bildung umso wichtiger ist. Aber was ist finanzielle Bildung? Finanzielle Bildung ist eine Kombination aus Finanz-, Kredit- und Schuldenmanagementwissen, das notwendig ist, um finanziell verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen – Entscheidungen, die für unser tägliches Leben wichtig sind. Finanzielle Bildung umfasst unter anderen Informationen darüber, wie ein Haushaltsplan erstellt wird, wie Schulden abgezahlt werden können, welche steuerrechtlichen Regelungen im jeweiligen Land herrschen, das Verständnis der Unterschiede zwischen verschiedenen Finanzinstrumenten. Finanzielle Bildung hat daher einen wesentlichen Einfluss auf dein Leben, deine Familie und deine Zukunft, insbesondere wenn du versuchst z.B. ein Haus zu kaufen, deine Ausbildung zu finanzieren oder dir ein Einkommen für den Ruhestand zu sichern.
Aktuelle Trends wie Digitalisierung, die anhaltende Inflation sowie die immer schwerer vorherzusagende Zukunft machen Finanzwissen immer wichtiger. Hinzu kommt, dass finanzielle Entscheidungen durch die Masse an Angeboten immer schwieriger werden. Der Gedanke an die eigenen Finanzen löst bei vielen Menschen jedoch häufig Ängste aus.
Finanzwissen ist daher umso wichtiger. Umso früher das Bewusstsein darüber Teil des Lebens ist, umso einfacher sind finanzielle Entscheidungen in Zukunft. Dabei fängt es bei den alltäglichen Ausgaben an und geht bis hin zu langfristigen Budgetprognosen. Finanzwissen ist für die Bewältigung dieser Faktoren von entscheidender Bedeutung. Es muss daher nicht mit großen Investitionen gestartet werden. Ein Haushaltsplan ist ein guter Start, um Finanzwissen aufzubauen. Sei es für Kinder, die z.B. Taschengeld erhalten, Jugendliche mit einem Nebenjob oder Auszubildenden bzw. Studierende. Der erste Schritt kann sein, zu verstehen welche Ausgaben und Einnahmen vorliegen, wie diese dein Leben beeinflussen. Insbesondere im Zeitalter von Klarna und Co. ist die Aufklärung über Schulden und den richtigen Umgang damit eine wichtige Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft. Immer mehr Jugendliche sind heutzutage aufgrund von fehlenden Informationen bei zu hohen Konsumausgaben verschuldet. Der nächste Schritt kann z.B. das Erstellen eines Sparplans sein. Auch für Eltern kann es sehr von Vorteil sein früh, mit ihren Kindern über Finanzen zu sprechen, sei es in Form von Ratschlägen oder auch Lektionen, die man selbst aus dem falschen Umgang mit Finanzen zieht.
Finanzielle Bildung sollte zum Abschluss auch Teil der schulischen Ausbildung sein, da die Relevanz für die Gesellschaft einfach zu wichtig ist.