Der fehlende Impact von Diversity Kampagnen

Die letzten beiden Jahre waren geprägt von Unternehmensversprechen. Diese waren bestimmt von öffentlichen Unterstützungsbekundungen, in denen sich Unternehmen weltweit und auch in Deutschland, insbesondere nach den Protestbewegungen, zu diverser Repräsentation, Geschlechtergerechtigkeit, Inklusion, sozialer Gerechtigkeit und zu echten und nachhaltigen Veränderungen verpflichteten. Wo stehen wir fast zwei Jahre später? Sind wir der Erfüllung dieser Versprechen schon näher gekommen oder bleiben sie unerfüllt?

Zahlreiche Diversity Kampagnen und neue Diversity Manager zeigen u.a., dass Unternehmen motiviert scheinen, ihre Firmen so zu führen, dass sie repräsentativer sind. Einstellungspraktiken sollen überdacht und Minderheiten gefördert werden. Aktuell bleibt es bei den meisten Diversity Bemühungen deutscher Unternehmen jedoch oft bei Kampagnen, die noch nicht im Unternehmensalltag angekommen sind.

Primär bei der Zahl von Führungskräften und Managern sowie Mitarbeitern im öffentlichen Dienst, die aus verschiedenen Bevölkerungsgruppen bestehen, zeigen sich hierzulande nicht allzu viele Bemühungen oder Verbesserungen. 

Alle Top-Posten in den größten deutschen Unternehmen haben immer noch folgendes gemeinsam: Sie sind männlich und weiß besetzt. Der Anteil der weiblichen Führungspositionen oder von Menschen mit einem sichtbaren Migrationshintergrund ist insgesamt verschwindend gering. Im öffentlichen Dienst, in dem auch die Gesellschaft, dem er dient, repräsentiert sein sollte, wird mehr über das Kopftuchverbot gesprochen als über die Förderung von diversen Gruppen. Es stellt sich die Frage, ob interne Kampagnen nicht zu elitär geführt werden und nur die Menschen ansprechen, die bereits sensibilisiert sind. Öffentliche Werbekampagnen wirken oft mehr nach Imagemarketing als nach einer Veränderung, die sich im Unternehmen widerspiegelt.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here

NEUESTE

Black Resistance – das Thema des diesjährigen Black History Month

Jedes Jahr im Februar wird der Black History Month in den Vereinigten Staaten und Kanada gefeiert. Der Monat dient dazu, die Geschichte, Kultur und Leistungen von Schwarzen Menschen zu feiern und zu würdigen. Der Ursprung geht auf den US-amerikanischen Historiker Carter G. Woodson zurück, der im Jahr 1915 die "Association for the Study of African American Life and History" gründete.

Wie fehlende finanzielle Bildung den Start in das Erwachsensein erschwert

Sparen, Investieren und der Traum von der Rente mit 40 ist einer der Trendthemen auf allen YouTube Kanälen und Plattformen, die sich in irgendeiner Weise mit Finanzen beschäftigen. Es fallen dabei oft Begriffe wie EFTs, Fonds, Kryptowährung, Immobilienanlagen etc.

Wie und warum Yousef Timacade Anwalt in Somaliland wurde

Yousef Timacade ist Rechtsanwalt, Rechtsanalytiker und Kommentator. Er hat einen Master-Abschluss in Jura sowie einen Master-Abschluss in Unternehmensführung und arbeitet seit zehn Jahren für nationale und internationale Nichtregierungsorganisationen in den Bereichen Projektmanagement, Forschung und Menschenrechte. Im folgenden Gastbeitrag berichtet er von seinen Beweggründen für das Jura Studium und teilt seine Erfahrungen als Anwalt in Somaliland.

Quiet Quitting ist keine stille Kündigung!

Bezeichnung steht die Idee, dass Arbeitnehmer:innen nur die Arbeit verrichten, für die sie auch bezahlt werden. Klingt logisch, aber lässt sich das in der Praxis tatsächlich so einfach umsetzen?

Vier Möglichkeiten soziale Medien für Bildung zu nutzen

Soziale Medien sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Wer hat sich nicht schon mal stundenlang lustige Videos angeschaut. Gerade die Lockdown Zeit hat gezeigt, dass soziale Medien für uns auch eine wertvolle Unterstützung in Sachen Bildung sein können. Wir zeigen euch vier Möglichkeiten die es dazu gibt.