Die letzten beiden Jahre waren geprägt von Unternehmensversprechen. Diese waren bestimmt von öffentlichen Unterstützungsbekundungen, in denen sich Unternehmen weltweit und auch in Deutschland, insbesondere nach den Protestbewegungen, zu diverser Repräsentation, Geschlechtergerechtigkeit, Inklusion, sozialer Gerechtigkeit und zu echten und nachhaltigen Veränderungen verpflichteten. Wo stehen wir fast zwei Jahre später? Sind wir der Erfüllung dieser Versprechen schon näher gekommen oder bleiben sie unerfüllt?
Zahlreiche Diversity Kampagnen und neue Diversity Manager zeigen u.a., dass Unternehmen motiviert scheinen, ihre Firmen so zu führen, dass sie repräsentativer sind. Einstellungspraktiken sollen überdacht und Minderheiten gefördert werden. Aktuell bleibt es bei den meisten Diversity Bemühungen deutscher Unternehmen jedoch oft bei Kampagnen, die noch nicht im Unternehmensalltag angekommen sind.
Primär bei der Zahl von Führungskräften und Managern sowie Mitarbeitern im öffentlichen Dienst, die aus verschiedenen Bevölkerungsgruppen bestehen, zeigen sich hierzulande nicht allzu viele Bemühungen oder Verbesserungen.
Alle Top-Posten in den größten deutschen Unternehmen haben immer noch folgendes gemeinsam: Sie sind männlich und weiß besetzt. Der Anteil der weiblichen Führungspositionen oder von Menschen mit einem sichtbaren Migrationshintergrund ist insgesamt verschwindend gering. Im öffentlichen Dienst, in dem auch die Gesellschaft, dem er dient, repräsentiert sein sollte, wird mehr über das Kopftuchverbot gesprochen als über die Förderung von diversen Gruppen. Es stellt sich die Frage, ob interne Kampagnen nicht zu elitär geführt werden und nur die Menschen ansprechen, die bereits sensibilisiert sind. Öffentliche Werbekampagnen wirken oft mehr nach Imagemarketing als nach einer Veränderung, die sich im Unternehmen widerspiegelt.